Nach Monaten des Stillstands gibt es endlich gute Nachrichten für alle, die Hytale schon längst abgeschrieben hatten: Das Projekt lebt wieder – und zwar dort, wo es ursprünglich begonnen hat. Hypixel Studios hat sämtliche Marken- und Entwicklungsrechte von Riot Games zurückerworben und führt das Spiel nun wieder eigenständig weiter.
Für mich wirkt dieser Schritt wie eine Rückbesinnung auf das, was Hytale überhaupt erst so viel Aufmerksamkeit verschafft hat. Das Studio finanziert die Entwicklung vollständig privat und plant, das Projekt langfristig – mindestens die nächsten zehn Jahre – weiterzuführen. Über 30 ehemalige Entwickler sind bereits zurück im Team, was zeigt, wie stark die ursprüngliche Vision nach wie vor trägt.
Hytale selbst bleibt das, was es immer sein sollte: ein ambitioniertes Sandbox-RPG im Klötzchenlook, das Erkundung, Rollenspielmechaniken, Bauen und Modding vereint. Die Mischung aus prozedural generierten Welten, handgearbeiteten Abenteuern und mächtigen Tools für eigene Inhalte galt einst als echter Herausforderer für Minecraft – und dieser Anspruch scheint jetzt wieder greifbarer denn je.
Spannend ist vor allem die technische Kehrtwende: Statt auf die moderne, aber letztlich unzuverlässige Cross-Platform-Engine aus der Riot-Phase zu setzen, arbeitet das Team wieder mit der ursprünglichen Legacy Engine. Genau diese Grundlage hatte im ersten Trailer für enormen Hype gesorgt. Offenbar war die neue Engine schlicht nicht produktionsreif, wodurch man sich nun wieder auf bewährte Technik stützt.
Der Neustart konzentriert sich zunächst auf drei große Bereiche: den Erkundungsmodus, den Kreativmodus und umfangreichen Modding-Support. Abenteuerinhalte und Minispiele sollen später folgen. Ein Termin für den Early Access soll in Kürze bekanntgegeben werden – ein weiterer Hinweis darauf, dass das Team wieder Fahrt aufgenommen hat.
Der Hintergrund ist bekanntlich alles andere als erfreulich: Im Juni 2025 erklärte Riot Games das Projekt offiziell für beendet und kündigte an, Hypixel Studios bis Jahresende abzuwickeln. Man könne die gewünschte Qualität nicht erreichen, hieß es damals. Besonders bitter angesichts von über zwei Millionen registrierten Interessenten, die auf einen Release hofften.
Dass die ursprünglichen Entwickler das Projekt nun selbst retten, verleiht der Geschichte eine besondere Note. Hypixel Studios entstand bereits vor 2018 aus der Minecraft-Community heraus, wurde mit Unterstützung von Riot gegründet und schließlich 2020 von ihnen übernommen. Jetzt sind die Macher wieder unabhängig – und offensichtlich entschlossen, zu ihrer ersten Vision zurückzukehren.
Ob Hytale an seinen alten Hype anknüpfen kann, wird sich noch zeigen. Aber eines steht fest: Die Chance ist wieder da – und diesmal liegt das Projekt endlich wieder in den Händen derer, die es wirklich verstehen.